Cebu - Philippinen





MOALBOAL

Nachdem wir auf Palawan eine unvergessliche Zeit mit tollen Menschen verbringen durften, wurde es für uns Zeit neue Inseln zu entdecken. Selbst wenn man, wie in unserem Fall, die Hauptinseln auf dem Luftweg bereist, nimmt der Transport mindestens zwei Tage in Anspruch. So konnten wir auch unsere Reise von Puerto Princessa (Palawan) nach Moalboal (Cebu) nicht in einem einzigen Tag bewältigen. Nach einer Übernachtung in Cebu, ging es weiter mit dem Taxi und dem Bus nach Moalboal. Dort angekommen, ließen wir uns von einem Tuk-Tuk zum White Beach fahren. Der Fahrer meinte, dass wir dort viele günstige Unterkünfte finden würden und sich diese sogar direkt am Strand befinden. Dem war dann überhaupt nicht so. Der Strand ist jedenfalls nicht so besonders, wie es Name sein verspricht und die Bungalows waren überteuert. Wir entschieden uns daher nach Panagsama zu fahren und dort unser Glück zu versuchen.


  


Da es am White Beach keine Transportalternativen gab, nutzte der Tuk-Tuk Fahrer die Situation gnadenlos aus und berechnete uns denselben Preis für die halbe Strecke im Vergleich zur ersten Fahrt. Wir haben natürlich, wie immer in solchen Fällen, leidenschaftlich mit dem Tuk-Tuk Fahrer diskutiert, hatten letztendlich aufgrund mangelnder Alternativen aber keine Wahl. In Panagsama fanden wir ein günstiges und eher ungewöhnliches Zimmer. Es war eher so etwas wie eine Schlafkabine. Es hatte zwei Einzelbetten und wir waren von den anderen Zimmern links und rechts nur durch die dünnen Holzwände getrennt. Die Wände ragten allerdings nicht bis zur Decke, sodass man sich auch mit seinen Nachbarn schön unterhalten konnte. Wir fanden das Zimmer irgendwie trotzdem gemütlich und es lag direkt am Wasser. Einen Sandstrand sucht man dort vergebens. Nach Moalboal kommt man ohnehin um beim Schnorcheln oder Tauchen die Unterwasserwelt zu erkunden und nicht um am Strand zu liegen. Direkt vor unserer Haustür befand sich ein Riff, an dem wir Schnorcheln konnten. Man muss hier gar nicht groß nach Fischen und Schildkröten suchen. Das Riff ist voll von bunten Fischen und die Schildkröten kommen regelmäßig hierher, um sich den Bauch mit Algen vollzuschlagen. Lange mussten wir auf die erste Schildkröte dann auch nicht warten. Wir konnten sie über eine Stunde lang ungestört beobachten. Wenn sie sich einen neuen Platz zum Fressen suchte, konnten wir ihr folgen und in nächster Nähe neben ihr schwimmen. Berührten wir sie nur ganz leicht, störte sie das nicht einmal. Es war auch deshalb ein ganz besonderes Erlebnis, weil wir es nicht mit tausend Anderen teilen mussten. Wir hatten das Riff für uns alleine. Kein Wunder, dass die Schildkröten dort sehr lange verweilen.  



  
   
  

Ansonsten gab es für uns in Moalboal nicht allzu viel zu tun, sodass wir nach zwei Tagen wieder unsere Rucksäche packten und uns zu einer kleinen Insel namens “Siquijor”, südöstlich von Cebu, aufmachten. Siquijor ist einer der Orte, den wir von anderen Backpackern schon in Manila empfohlen bekommen haben. 




SIQUIJOR

Den Empfehlungen aus Manila folgend, landeten wir mit der Fähre auf der Insel Siquijor. Wir nahmen zunächst die Fähre von Santander nach Dumaguete und setzten anschließend mit einer weiteren Fähre von Dumaguete nach Siquijor über.
Bei älteren Einheimischen gilt Siquijor heute noch als geheimnisvoller Ort. Man erzählt sich von Schamanen, die oben in den Bergen leben und mittels schwarzer Magie übersinnliche Fähigkeiten, wie das Heilen von Krankheiten, besitzen. Wir fanden die Geschichten schon ganz spannend, haben da zunächst aber nicht tiefer gebohrt. 

Wir schnappten uns ein Tuk-Tuk, welches uns von der Pier in den 20 km entfernten Ort “San Juan“ brachte. Dabei war es wieder ganz praktisch, dass der Fahrer die Unterkünfte mit uns abklapperte, bis wir etwas Passendes fanden. Wir nehmen mal an, dass er von einigen Häusern auch eine kleine Provision kassiert. Derselbe Fahrer organisierte uns auch einen Roller, den man uns sogar zur Unterkunft brachte. Ohne einen eigenen Roller, müsste man sich nämlich für jede Fahrt zu den Stränden, Restaurants und Bars einen Tuk-Tuk oder Mopedfahrer organisieren.


  

   

Auch weil die Insel vom Massentourismus bislang verschont geblieben ist, fühlten wir uns hier von Anfang an richtig angekommen. Dieses Gefühl vom echten Inselleben, hat man sonst kaum noch auf besiedelten und meist touristisch erschlossenen Inseln in Südostasien. Auf Siquijor laufen die Uhren wirklich anders und das sonst so schwierige “im Moment leben”, das wir uns seit der Zeit in Indien bewahrt haben, fiel uns hier viel leichter. Es gibt viele kleine Strände, die fast menschenleer sind. Doch wollten wir nicht nur die Strände in unserer unmittelbaren Umgebung erkunden und sind daher auch auf die von uns aus gegenüberliegenden Seite der Insel gefahren, wo sich der etwas bekanntere Salagdoong Strand befindet. Die einstündige Fahrt mit dem Roller war, wie alles auf der Insel, einfach entspannt. Auf Siqujor gibt es kaum Verkehr, der das Landschaftsbild stören würde. Dörfer, Reisfelder und natürlich viele Basketballcourts prägen abwechselnd die Landschaft. Als wir am Salagdoong Beach ankamen waren dann doch recht viele Menschen vor Ort. Da gerade Wochenende war, kamen vor allem Filipinos an den Strand, doch waren natürlich auch einige Touristen am Start. Neben dem türquisfarbenen Wasser und dem schönen Strand, ist das Cliffdiving hier ganz klar das Highlight. Dazu hat man an der Felswand einen Vorsprung gebaut, von dem sich die Mutigen in die Tiefe stürzen können. Man kann sich dabei von 5 über 7 bis an die 10 Meter Höhe herantasten, was wir auch konsequent durchgezogen haben - wäre ja gelacht... 

Auf dem Rückweg sind wir bei einem der vielen Wasserfälle stehengeblieben und haben noch etwas im Wasser rumgeplanscht.


   
   
  
   
   


Nach unserer Rundfahrt um die Insel, waren wir hungrig und gönnten uns etwas von den äußerst leckeren lokalen Spezialitäten. Das jeden Tag frische und hausgemachte Essen wird in Töpfen von Zuhause mitgebracht und an kleinen Ständen, die von den Familien selbst betrieben werden, serviert.
Die Filipinos stehen ja sonst eher auf klassisches Fastfood (ist eine schlechte Angewohnheit, die sie während der amerikanischen Besatzungszeit übernommen haben), daher gibt es auch einige Restaurants, die Burger, Pizza und auch Pastagerichte anbieten. 


Die Abende haben wir auf Siquijor in tief entspannter Atmosphäre bei unvergesslichen Sonnenuntergängen mit Raggae Live Musik verbracht. Diese Insel hat es uns richtig angetan und wenn wir nicht schon den nächsten Flug nach Legazpi im Voraus gebucht hätten, wären wir wohl auch noch länger geblieben. Dem Anfangs erwähnten Woodoozauber sind wir dann leider nicht mehr auf den Grund gegangen - vielleicht ja beim nächsten Mal.