Etosha National Park
Nach der Einfahrt in den Etosha Park über das südlich gelegene Anderson Gate, haben wir auf dem Weg zum Halali Camp, bereits auf eigene Faust eine kleine Safari unternommen und nach Tieren Ausschau gehalten. Gleich zu Beginn sahen wir Straußen, die uns ziemlich angriffslustig erschienen. Und dann hatten wir unglaubliches Glück bereits nach 20 Minuten 4 Löwen und einen Leoparden zu sehen. Unsere Mitreisenden, die sehr Afrika erfahren sind, konnten es kaum fassen, da man meistens lange auf derartige Sichtungen warten muss. Es ist wirklich etwas völlig anderes diese Tiere in freier Wildbahn zu sehen, als in Gefangenschaft.
Nach der Ankunft im Camp haben wir unsere Zelte aufgebaut und eine Nachtsafari gebucht.
Die Safari war dann leider nicht gerade wundervoll. Es war unglaublich kalt und wir haben in einer 3 stündigen Tour abgesehen von ein paar Nashörnern, was natürlich schon auch toll ist, nur Füchse und eine Eule gesehen :)
Die Methode zum Aufspüren der Tiere fanden wir dabei auch nicht gerade effektiv. Nur der Fahrer selbst hielt Ausschau mittels eines roten Lichts, welches er von einer Seite zur nächsten schwenkte.
Am nächsten Morgen haben wir in einer weiteren Safari Tour leider wieder nichts spektakuläres gesehen, jedoch haben wir unsere Schlafsäcke mitgenommen, um der Kälte zu entgehen. Die Safaris haben 500 bzw. 600 NAD pro Person gekostet. Zum Glück gab es auch direkt in unserem Camp (Halali) ein Wasserloch. Hier konnte man sich gemütlich auf eine Tribüne setzen, ein Buch lesen und auf die Tiere warten, die diese Stelle immer wieder mal aufsuchten. Wir haben hier u.a. Elefanten und Nashörner gesehen.
Nach dem Abbau unserer Zelte machten wir uns auf den Weg in Richtung des Ost-Gates, über das wir den Park verlassen sollten. Da wir ohnehin nicht schnell fahren konnten, haben wir dabei weiter Ausschau nach Tieren gehalten. Nach etwa 2 Stunden Fahrt kam dann unser Moment. Nach zwei glücklosen Safaris, fanden wir ohne Mithilfe eines Guides 3 Geparden, die man außerordentlich schwer zu Gesicht bekommt, da sie sehr scheu sind. Sie haben einen eleganten Gang und ihr Körperbau lässt einen auch ohne Hintergrundwissen erahnen, dass sie gezielt auf hohe Beschleunigung und Geschwindigkeit ausgelegt sind. Soweit uns bekannt, ist der Gepard das schnellste Lebewesen der Welt. Wir waren so fasziniert, dass wir sie etwa 45 Minuten lang beobachtet haben.
Wir sind dann weitergefahren, haben jedoch schon nach etwa einer Minute wieder gestoppt, da plötzlich eine Gruppe lustiger Erdmännchen aufgetaucht waren. Man muss schon einen richtigen Glückstag erwischen, um Geparden unmittelbar gefolgt von Erdmännchen zu sehen. Mit der Gewissheit unsere Mission erfüllt zu haben, konnten wir den Park nun mit einem guten Gefühl und tollen Erinnerungen hinter uns lassen.
Die Straße vom Etocha Park nach Windhuk ist komplett asphaltiert, sodass wir etwas schneller fahren konnten. Und schon wurden wir von der Polizei wegen überhöhter Geschwindigkeit rausgezogen. Erlaubt waren 120 kmh und gemessen hat man angeblich 135 kmh. Wir hatten allerdings locker 160 kmh drauf. Es ging also um Geld, da offensichtlich nicht wirklich gemessen wurde. Zunächst hieß es, dass wir 40 km zurück fahren müssten, um dort die Strafe in Höhe von 1500 NAD zu bezahlen. Nach ein paar Verhandlungsrunden, haben wir uns mit dem Polizisten dann auf ein Handgeld von 300 NAD geeinigt und wir konnten weiterfahren.
Man hat in Namibia sonst jedoch nie das Gefühl, dass man unfair behandelt wird, daher sind Preisverhandlungen generell nicht notwendig, außer vielleicht mit der Polizei :)
Die Menschen sind überall im Land wirklich sehr freundlich und zuvorkommend.