Himachal Pradesh Region






Kalka-Shimla Schmalspurbahn - die Eisenbahnstrecke im Nordwesten Indiens  führt von Kalka nach Shimla, Hauptstadt des Bundesstaates Himachal Pradesh. Aufgrund der Spurweite und der relativ geringen Anzahl von Wagen ist sie, ebenso wie andere Schmalspurbahnen in Indien, auch unter dem Namen “Toy Train” (Spielzeugeisenbahn) bekannt.
Es handelt sich dabei um eine reguläre Bahnstrecke, die Fahrt ist allerdings bei Touristen aufgrund der spektakulären Streckenführung außerordentlich beliebt.

Die in den Ausläufern des Himalayas auf ca. 2200 Metern gelegene Stadt Shimla war seit Mitte des 19. Jahrhunderts, Sommerhauptstadt der Regierung Britisch-Indiens, da die Beamten der Hitze in den größeren Städten wie Delhi und Kolkata entgehen wollten. Die Bahnstrecke wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Auftrag der britischen Kolonialregierung gebaut, um den Transport zwischen Delhi und Shimla zu vereinfachen und zu beschleunigen.
Die alten Wagons und Zuggeräusche, die wir im modernen Deutschland gar nicht mehr kennen, versetzten uns zurück in jene Zeit.

Die 1903 offiziell eröffnete Strecke ist insgesamt 96,5 Kilometer lang und überwindet auf dieser Distanz einen Höhenunterschied von über 1.400 m (Kalka: 656 m, Bahnhof Shimla: 2076 m). Zusätzlich zu der großen Steigung werden auf der relativ kurzen Strecke insgesamt 864 Brücken (viele davon Viadukte), 102 Tunnel (der längste davon 1,14 km lang), 919 Kurven sowie 18 meist kleinere Bahnhöfe passiert bzw. durchfahren. Insgesamt dauerte unsere Fahrt etwa 5–6 Stunden. 2008 wurde die Bahnstrecke in das Weltkulturerbe der UNESCO  aufgenommen. Sie wird dort gemeinsam mit der Darjeeling Himalayan Railway und der Nilgiro Mountain Railway als Welterbestätte Gebirgseisenbahnen in Indien geführt.

Wir entschieden uns für den luxuriösen "Shivalik Deluxe Express" (mit Bordservice), da dieser auch nicht wirklich teuer ist. Alternativ ist noch die "Himalayan Queen" (normale Sitzwagen, ohne Bordservice) zu empfehlen, die anderen Züge sollen weniger gemütlich sein. 
Aus dem Zug boten sich uns spektakuläre Aussichten in die Täler und auf die umliegenden Berge. Große Teile der Strecke führen durch (Nadel-)Wälder. Der Zug fährt aufgrund der Streckenführung und der Steigungen sehr langsam, dadurch hat man noch mehr Zeit zum Genießen der Landschaft. 
Die Strecke ist eingleisig, an mehreren Bahnhöfen erfolgt die Weiterfahrt erst nach dem Eintreffen des Gegenzugs, was den Erwerb von Getränken und Snacks von Händlern außerhalb des Zugs ermöglicht, während man auf die Weiterfahrt wartet.

Vom Bahnhof in Shimla zur Bus- und Taxistation, hatten wir noch einen ca. 15 minütigen Fußmarsch zurückzulegen. Wir haben den Bus bevorzugt, da die Taxis in dieser Stadt extrem teuer sind und unsere Unterkunft etwas abgelegen war. Für eine 15 minütige Fahrt mit dem Taxi wären zwischen 300 und 500 Rupien angefallen, was fast dem zehnfachen der Preise Andererorts (z.B. Rajasthan) entspricht. Rikschas gibt es in Shimla keine. Generell scheint der Lebensstandard in Shimla ein höherer zu sein, als in den meisten anderen Städten Indiens. Das hat wohl damit zu tun, dass hier noch immer viele Regierungsstellen ihren Sitz haben. Der Ort ist sehr sauber und wir haben keine Bettler gesehen. 
Im Zentrum sind jedoch durchaus günstige Unterkünfte zu finden. Unser Hostel war nicht ganz so günstig, bot dafür jedoch einen traumhaften Blick auf die Berglandschaft.Die saubere Luft und das deutlich kühlere Klima, tat uns nach der langen Zeit in Rajasthan, wo es sehr heiß und stickig ist, sehr gut.  


   
   
           
   
   



Dharamsala / McLeod Ganj - ist unsere nächste Station auf dem Weg in den Norden. Der lokale Bus, welchen wir von Shimla nach Dharamsala genommen haben, bot leider keinen adäquaten Raum für unser Gepäck. So mussten wir unsere Rucksäcke mit in den Bus nehmen. Unsere vielen Mitreisenden (der Bus hat unzählige Male angehalten, um die Leute aus- und zusteigen zu lassen) kümmerten sich mitunter darum, dass die Rucksäcke nicht umfielen.  
Es ging gleich gut los, indem wir nach den ersten paar Kilometern mit voller Wucht einen Baum mit der linken Seite des Busses rammten. Entgegen unserer Erwartung, hielt der Fahrer den Bus noch nicht einmal an, um vielleicht zu prüfen ob ein Schaden entstanden ist. Glücklicherweise war der Bus ok, sodass die wilde Fahrt weitergehen konnte. Unser Busfahrer fuhr getreu dem Motto “wer bremst verliert”, kann kommen was will. Bei Einbruch der Dunkelheit erreichten wir schließlich die Bushaltestelle in Dharamsala, hier stiegen wir nach einer Wartezeit von 20 Minuten in den nächsten lokalen Bus, der uns in einer weiteren halben Stunde zu unserem Zielort - McLeod Ganj, welches oberhalb von Dharamsala liegt, brachte.   

In McLeod Ganj residiert Tendzin Gyatsho, der derzeitige - 14.Dalai Lama. Er ist 1959 aus Tibet hierher geflüchtet. Zugleich ist Dharamsala Sitz der tibetischen Exilregierung. Kurz nach der Flucht gab der indische Ministerpräsident Jawaharlal Nehru den Anhängern des Dalai Lama und ihm selbst rasch die Erlaubnis hierfür. In McLeod Ganj leben mehrere tausend Exil-Tibeter. Dieser Ortsteil, in dem sich auch zahlreiche tibetische Organisationen und Bauwerke befinden, wird mitunter auch „Little Lhasa“ (nach der tibetischen Hauptstadt) genannt.

Der Ort selbst, ist nicht so ruhig, wie man vielleicht meint. In den engen Gassen herrscht viel Verkehr und das Hupen der Fahrzeuge ist gerade an solch einem Ort etwas nervig, doch geht von den vielen Tibetern, die hier leben, eine besonders friedliche Stimmung und Energie aus. Es gibt viele tibetische Geschäfte und Restaurants, in denen wir uns bei einer heißen Momo Suppe und wohltuendem Tee, aufgewärmt haben. Jedoch ist auch das westliche Essen sehr gut. An dieser Stelle müssen wir speziell den Chocolate Mousse Cake im Restaurant “Nick’s” empfehlen, doch Vorsicht, Backpacker denen wir dies bereits empfohlen haben, sind süchtig geworden :)

Der Tempel mit Sitz des Dalai Lama, ist natürlich einen Besuch wert, auch wenn das Gebäude äußerlich eher unscheinbar daher kommt. Leider haben wir ein Teaching seiner Heiligkeit äußerst knapp verpasst und ihn daher nicht zu Gesicht bekommen. Bei unserem Besuch im tibetischen Museum, haben uns besonders die vielen tragischen Geschichten, welche sich im besetzten Tibet abspielen, berührt. Immer wieder schockierend, ist die Brutalität, mit der die Volksrepublik China bei der Besetzung und Unterdrückung Tibets vorgeht. Die Verbrechen gegen die Menschenrechte, die von den chinesischen Machthabern begangen werden, hinterlassen tiefe Narben in der tibetischen Seele. Doch tragen die von tiefem Frieden erfüllten Tibeter, die Hoffnung auf ein freies Tibet noch immer in sich.


       
   
   
       
   
   
              



Manali eignete sich perfekt als Ausgangspunkt für einen Trip in die Himalajaregion Indiens. Wir haben den Ort per Nachtbus von McLeod Ganj aus erreicht. Die Stadt liegt auf 1950 m und ist zweigeteilt in Old- und New Manali, der erstere Stadtteil ist schöner, hier befand sich auch unser Hostel. Manali ist dafür bekannt, dass viele „Hippies“ / westliche Aussteiger und vor allem Israelis nach dem Wehrdienst, hier die Freiheit suchen. Manche genießen einfach ihre Zeit, andere fahren auf dicken Motorrädern herum, treffen Andersgeschlechtliche und rauchen nicht nur Zigaretten. 
Die “dicken Motorräder” der ehemals britischen Marke Royal Enfield, waren uns aufgrund ihres klassischen Designs bereits in Rajahstan öfters ins Auge gestochen. Alex fand immer mehr gefallen an der Vorstellung mit einem solchen Gefährt die berühmten hochgelegenen Straßen in Ladakh zu erkunden. Die Mietpreise für eine Royal Enfield waren in Manali recht hoch - ca. 1700 Rupien pro Tag, daher hielten wir uns diese Option für Ladakh offen, wo die Strecken ohnehin unübertroffen sind. In Manali lief uns ein alter Freund aus Pushkar über den Weg, Joe (aus UK). Mit Joe kann man hochinteressante, tiefsinnige Gespräche führen und zwar ohne, das es anstrengend wird. Wir lernten außerdem Sam (aus Australien) kennen, der die legendäre Strecke von Manali nach Leh auf einer Enfield zurücklegen wollte und mit dem wir uns diesbezüglich austauschten.  
Wir nutzten die ruhige Zeit in Manali auch, um uns schon mal mit dem Thema Höhenkrankheit, den verschiedenen Treks in Ladakh und den Transportmöglichkeiten dorthin, zu beschäftigen. Man kann auch gut in und unweit von Manali, oder auf der Ost-Route nach Leh trekken, jedoch wollten wir Leh zeitnah während dem noch milden Klima erreichen. Daher entschieden wir uns direkt mit dem Bus/Jeep nach Leh zu fahren.