Nha Trang & Mui Ne
Nha Trang
Für die Strecke nach Nha Trang haben wir uns diesmal für eine Zugfahrt entschieden. Dazu sind wir von Hoi An aus zunächst nach Da Nang gefahren und sind dort in den Zug gestiegen. Unterwegs gibt es viele Reisfelder und schöne Landschaften zu sehen, doch davon haben wir leider nich allzu viel gesehen, da die Fenster mittels einer Folie abgedunkelt waren - echt blöd. Naja, wir haben die Zeit trotzdem sinnvoll genutzt, indem wir Fotos aussortiert und Blogberichte geschrieben haben. Sieben Stunden später standen wir im Bahnhof von Nha Trang. Nach dem Einchecken sind wir noch zum Strand, haben von dem Ort aber nicht mehr viel mitbekommen, da es schon spät war.
In der Früh sind wir durch die Straßen geschlendert und fragten uns warum wir an jeder Ecke die Menschen russisch sprechen hörten und überall die kyrillische Schrift zu sehen war. Es hat einen einfachen Grund. Nha Trang ist eine Touristenhochburg und fest in russischer Hand. Wer hier her kommt kann sich wie Zuhause fühlen, nur das man die dicken Wintersachen ruhig in Russland lassen kann. Viele Vietnamesen, die hier arbeiten haben russisch gelernt, außerdem gibt es auch viel russisches Personal in den Restaurants, Geschäften und Reiseagenturen. Der Ort hat sich schnell entwickelt und dadurch bietet er viele exzellente Restaurants und coole Bars. Den Rest vom Tag haben wir uns am Strand in die Sonne gelegt. Am Abend haben wir uns dann bereits ein Busticket nach Mui Ne besorgt. Es war schnell klar, dass wir schon weiterziehen möchten. Das lag aber natürlich nicht an der russischen Gesellschaft, sondern einfach daran, dass der Ort generell sehr touristisch ist und es außer am Strand zu liegen nicht allzu viel zu tun gibt. Naja gut, es gibt eine Seilbahn, die über das Meer zu einer Insel führt. Das hat ganz nett ausgesehen, mussten wir aber nicht unbedingt machen. Also sind wir zügig nach Mui Ne weitergezogen.
Mui Ne
In Mui Ne sind wir am Nachmittag mit dem Bus aus Nha Trang angekommen. Der Bus ließ uns direkt vor einer Unterkunft raus, also checkten wir mal die Lage. Die Zimmer waren schön, sauber und günstig. Also warum nicht gleich hier bleiben, dachten wir uns. Die Anlage lag direkt am Meer, jedoch gab es dort keinen Sandstrand. Die Strände lagen ein paar Kilometer weiter.
Nach den vielen Fahrten in letzter Zeit, haben wir uns dann erst einmal einen Tag lang ausgeruht. Wir staunten nicht schlecht, als wir direkt gegenüber von der Unterkunft einen Dönerladen entdeckten. Seit Antritt unserer Reise hatten wir keinen vegetarischen Döner mehr, also zögerten wir keine Sekunde und langten richtig zu.
Die Attraktionen in Mui Ne sind die weißen- sowie die roten Sanddünen. Um dorthin zu gelangen leihten wir uns diesmal einen Roller. Die roten Sanddünen befinden sich direkt in Mui Ne, bis zu den weißen Dünen ist es fast eine Stunde. Wir nahmen zuerst den längeren Weg auf uns. Nachdem wir Mui Ne verlassen hatten, stoppte uns auf der Landstraße die Polizei. Wir hatten uns nichts zu Schulden kommen lassen, also sollten wir nicht viel zu befürchten haben, dachten wir uns. Angeblich waren wir aber 5 kmh zu schnell und hätten einen vietnamesischen Führerschein für den Roller vorweisen müssen. Es war klar um was es bei der Sache ging. Die sonst weniger gut bezahlten Beamten, wollten ein wenig ihre Kasse aufbessern, der Klassiker eben. Wir diskutierten und beschwerten uns so lange, bis einer der Polizisten ausfällig wurde und den Roller sogar beschlagnahmen wollte. Plötzlich hielten sie eine Gruppe vietnamesischer Touristen an. Die Touristen schienen sich auch nicht abziehen lassen zu wollen und es entfachte ein Streit. Ein Polizist wurde gegenüber einem Vietnamesen sogar etwas handgreiflich, dieser steckte jedoch auch nicht zurück. Wir nutzten die Gunst der Stunde und teilten den Beamten ganz nebenläufig mit, dass wir nun zurück nach Mui Ne fahren, um den Roller zurückzugeben. Sie waren so beschäftigt, dass wir einfach durchgewunken wurden. Wir beschlossen uns nur die roten Dünen anzuschauen und den Weg zu den weißen Dünen noch mal am nächsten Tag zu riskieren.
Die Aussicht von den roten Dünen hatte schon etwas Besonderes, denn auf der einen Seite hat man die Sanddünen und in entgegengesetzter Richtung das weite Meer.
Am nächsten Tag wollten wir den gierigen Bullen voraus sein und fuhren daher zur Mittagszeit zu den weißen Dünen. Und tatsächlich wollte keiner der Polizisten sich das Mittagessen entgehen lassen - man sollte sich ja auch nicht überarbeiten :) Wir schafften es endlich bis zu den Dünen. Um lange darauf umher zu spazieren war es dann jedoch viel zu heiß, also setzten wir uns in eines der Zelte und gönnten uns ein Erfrischungsgetränk. Man kann sich Quad’s leihen und damit über die Dünen brettern, allerdings verlangt man hier viel mehr als wir beispielsweise in Namibia gezahlt haben.
Auf dem Rückweg erwischten wir dann doch wieder eine Polizeikontrolle. Wieder wollte man uns weismachen, dass nur ein vietnamesischer Führerschein zum Fahren des Rollers berechtigt. Wir erzählten, dass wir kein Bares mehr hätten und fest davon ausgegangen sind, dass der internationale Führerschein gilt. Nach längerem hin und her, ließ man uns dann doch wieder auch ohne zu bezahlen davonkommen. Trotzdem waren wir froh als wir den Roller wieder los hatten, denn die ständigen Diskussionen mit der Polizei waren lästig. Diese Tour scheinen die Beamten aber nur an wenigen Orten, in dem Fall in Mui Ne, abzuziehen. Während unserer viel längeren Fahrt von Hue nach Hoi An hatten wir keinerlei Probleme und da hatten wir ein Motorrad.
Als Nächstes galt es sich Gedanken über den weiteren Verlauf unserer Reise zu machen.
Wir überlegten ob wir noch das Mekong Delta und/oder die Insel Phu Quoc machen wollen, beschlossen dann aber nach Saigon zu fahren und die restlichen Tage in Vietnam dort ausklingen zu lassen. Auf den Philippinen werden wir noch jede Menge Traumstrände sehen. Den Flug nach Manila hatten wir schon längst gebucht, da wir fest davon ausgegangen sind einen ganzen Monat in Vietnam zu benötigen.